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Sakrament Eucharistie



Die Feier der Eucharistie

Wie die Taufe der Anfang, so ist das Sakrament der EUCHARISTIE Mitte und Ziel aller übrigen Sakramente; „Quelle und Höhepunkt des gesamten christlichen Lebens“, wie das Zweite Vatikanische Konzil es 1964 formulierte (LG 11). In ihr wird die Kirche immer neu zur Kirche. In den Menschen, die in der KOMMUNION den „Leib Christi“ empfangen, wird die Kirche in den Leib Christi (1 Kor 10,17) verwandelt, sodass Christus in ihr fortlebt und wirkt.

Am Abend vor seinem Tod hatte Jesus seine Jünger um sich zum „Letzten Abendmahl“ versammelt, um sie auf das Kommende, Unvorstellbare vorzubereiten. Das „Brechen des Brotes“ war ein alter jüdischer Mahlritus, den Jesus dabei aufgriff, um seine Hingabe „für uns“ (Röm 8,32) zum Ausdruck zu bringen – dargestellt im ältesten Bericht 1 Kor 11,23-25, wie in den Evangelien (Mk 14,22-25; Mt 26,26-29; Lk 22,15-20; sowie als Hintergrund Joh 6,48-59) – mit dem bleibenden Auftrag: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (1 Kor 11,24). Am „Brechen des Brotes“ erkannten die Jünger den Auferstandenen (Lk 24,30f). Die Urgemeinde nannte ihren sonntäglichen Gottesdienst „Brechen des Brotes“. Heute sagen wir für den ganzen Gottesdienst „Heilige Messe“ (nach dem Ruf zur Aussendung in die Welt am Schluss), oder bevorzugt „Eucharistie“ (= griech. Danksagung).

 

Das (wie bei allen Sakramenten) sichtbare Zeichen einer unsichtbaren Wirklichkeit ist bei der Eucharistie Brot und Wein, über denen im Gottesdienst der Priester in personaler Stellvertretung die Worte Jesu beim Letzten Abendmahl gesprochen hat: „… Seht, das ist mein Leib. … Seht, das ist mein Blut. …“ und die von den Gläubigen bei der Kommunion sich „einverleibt“ werden.

Die Wirklichkeit Brot als Leib Christi zu empfangen ist für unsere Zeit mitunter missverständlich, insofern das Wort „Leib“ heute materiell und körperlich verstanden wird. Genau das ist nicht gemeint! Der „Leib“ (und das Blut) einer Person im biblischen Sinn ist das, was die Person in ihrer Beziehung zu anderen Personen ausmacht. "Der Herr ist nicht anwesend wie eine naturale Sache, sondern auf personale Weise und in der Zuordnung auf Personen hin.... Dass solches Da-Sein keinen selbstverständ-lichen naturalen Chrakter hat, bedeutet positiv, dass es zu verstehen ist von der Weise her, in der Liebe allein anwesend sein kann als freies Sichgewähren und Sichschenken eines Ich an ein Du." (Joseph Ratzinger 1967, der spätere Papst Benedikt XIV)

So erfährt das Brot in der Feier der Eucharistie – vom Wortgottesdienst über das Hochgebet mit den Wandlungsworten bis hin zur Kommunion – ein neues Wesen, eine neue Bedeutung („Transsignifikation“). Ein vergleichendes Bild kann vielleicht eine Spur zu dieser tiefgründigen Wirklichkeit legen: Ein kleiner Klumpen Gold hat einen gewissen materiellen Wert. Wenn ein Kunstschmied daraus einen kunstvollen Ring fertigt, hat er schon mehr Wert. Wenn der Ring nun verschenkt wird, ist er noch wertvoller und bedeutungsvoller, für den Geber wie für den Empfänger. Als Hochzeitsring schließlich ist sein "Wert" unermesslich. Er trägt nun eine neue Bedeutung ("Signifikation") für die Eheleute, verweist auf ihre gegenseitige Hingabe und Verantwortung. Diese neue Wirklichkeit bekommt der Ring in der Trauung, wenn sie ihn sich gegenseitig mit diesem HIntergrund anstecken. Und er behält diese Wirklichkeit auch nach der Feier der Trauung, eine neues Wesen, obwohl sinnfällig-materiell für einen Außenstehenden alles wie vor der Feier ist. Und es kommt auf diesen "Gegenstand" an. Man kann ihn nicht spirituell auflösen, als ob man, wenn man sich die geistige Bedeutung klar gemacht hat auf den körperlichen Ausdruck verzichten könnte.

In der ganzen Feier der Eucharistie geht es um die die Vergegenwärtigung ("Realpräsenz") von Jesu Heilshandeln, in das wir hineingenommen werden. ER selbst ist gegenwärtig in dreifacher Weise: in der versammelten Gemeinde ("Ihr seid der Leib Christi" 1 Kor 12,27) - in seinem Wort, der Heiligen Schrift - in sichtbarer Gestalt, dem Essen und Trinken von ("gewandeltem") Brot und Wein ("Nehmt und esst; das ist mein Leib" (Mt 26,26).

Schön ausgedrückt ist dies in einer Eucharistiepredigt, die schon der heilige Kirchenlehrer und Bischof Augustinus (+430) für Neugetaufte gehalten hat: "Was ihr also da seht, ist Brot und ein Kelch. das sagen euch schlicht eure Augen. was aber der Glaube erst noch lernen muss, ist dieses: Das Brot ist der Leib Christi, der Kelch enthält das Blut Christi. Dieses ist kurz und bündig gesagt, und vielleicht begnügt sich der Glaube damit. ... Wenn du aber verstehen willst,w as der Leib Christi ist, dann höre auf den Apostel. der sagt den Gläubigen: 'Ihr aber seid Christi Leib und Glieder (1 Kor 12,27). Wenn ihr selbst also Leib Christi seid und seine Glieder, dann liegt euer eigenes Geheimnis auf dem Altar: Ihr empfangt also euer eigenes Geheimnis. Auf das, was ihr seid antwortet ihr 'Amen'. Und durch diese Antwort leistet ihr gleichsam eine Unterschrift. Du hörst nämlich 'Leib Christi', und du antwortest: 'Amen'. Seid darum ein Glied des Leibes Christi, damit dein Amen wahr ist ... Seid, was ihr seht, und empfangt, was ihr seid: Leib Christi."

 

Zu einem Verständnis der Eucharistie und zum ersten Empfang, ERSTKOMMUNION, werden gewöhnlich die Kinder in den Dritten Klassen in einem längeren Prozess herangeführt.




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