Sakrament Ehe
Die Gemeinschaft von Mann und Frau in der Ehe verkörpert in der Sicht der Heiligen Schrift beider Testamente die Schöpfungswirklichkeit Gottes. In ihrer frei verfügten innigen Gemeinschaft in gegenseitiger Liebe und Treue realisiert sich sein Schöpferwille und seine Zuwendung zu uns Menschen in einer nicht überbietbaren Weise. Die Heilswirklichkeit des Neuen Bundes, in der jeder Getaufte im Taufbund teilnimmt zeigt sich im Ehebund als Darstellung der Beziehung von Christus zur Kirche. Christliche Ehe wird so zur kleinsten Teilkirche oder „Hauskirche“, wie das II Vatikanische Konzil es ausdrückt (LG 11). Umgekehrt wirkt sich die Gemeinschaft Christi mit der Kirche gnadenhaft aus in der Gemeinschaft zwischen Mann und Frau, damit sie auch menschlich gelingen kann. "Was Gott verbunden hat" (Mk 10,9) bekommt bei allem Wagnis auch menschlich eine verlässlichere Stabilität.
In dieser Hochschätzung ist in der katholischen Kirche die EHE ein SAKRAMENT. Es kommt zustande durch ein vor Gott und der Kirche abgelegtes Versprechen, den Ehekonsens, in Freiheit und ohne Furcht und jeglichen Zwang, soweit keiner der Partner nicht durch natürliche oder kirchliche Bindungen an einer Ehe gehindert ist. Dieses Sakrament spenden sich die Partner gegenseitig. Der Priester (oder Diakon) „assistiert“ dabei, nimmt den Konsens der Brautleute entgegen.
Das Jawort bei der Trauung bezieht sich auf die partnerschaftliche freie, auf Dauer angelegte und ausschließliche Verbindung, die offen ist für Kinder. Mit dieser Bestätigung kann auch jemand, der nicht zur katholischen Kirche gehört, kirchlich heiraten.
Wenn jemand eine kirchliche Hochzeit plant, ist es wichtig, dies frühzeitig, mindestens zwei Monate vorher, mit dem Pfarrer abzusprechen, damit mit dem Ehevorbereitungsprotokoll eventuelle rechtliche Besonderheiten oder Dispensen abgeklärt werden können. (Meist brauchen die Brautleute die Absprache wenigstens des Termins noch viel früher, um weiter planen zu können.) In manchen Monaten wird auch häufier geheiratet, sodass es mit den Samstagsterminen eng werden kann.